Hermann und ich(Jürgen) haben im Sommer 2013 in Davos Gerhard, Mitglied des MEC Eggenfelden,, kennen gelernt.Ziel dieser von Josef Hartl organisierten Reise war die Erkundung der Rhätischen Bahn sowie Fahrt mit dem Bernina Express. 2 Jahre später trafen wir uns in Wilderswil im Spätsommer bei einer nochmals  von Josef Hartl organisierten Reise wieder. Dieses Mal ging es um die Bahnen des Berner Oberlandes. Seither ist der Kontakt nicht mehr abgebrochen, und Gerhard ist auch auf  einigen von mir organisierten Reisen mitgefahren. Im Winter 2019/20 haben mehrere Mitglieder unseres Vereins seine mit Computer gesteuerte Anlage in Pfarrkirchen(D) besucht(siehe Bericht auf  unserer Homepage). Als wir im Sommer die Dampf betriebenen Schmalspurbahnen in Sachsen besuchten, beschlossen wir zum Winterausgang mit dem Swiss Travel Pass 4 Tage kreuz und quer durch die Schweiz zu fahren Stützpunkte sollte Olten sein.

 

Warum Olten? Olten ist ein Eisenbahnknoten zwischen Zürich, Basel und Bern und man kann von hier jeden Winkel der Schweiz dank des guten Taktfahrplans in einer Tagesreise(und zurück) erreichen. Und es gibt das Hotel Amaris direkt am Bahnhof, in dem es  vom Frühstücksraum erlaubt, den laufenden Betrieb zu beobachten, und es gibt auch einige Zimmer, von denen man das Bahnhofsgeschehen beobachten kann.

Bei Recherchen zu dieser Reise fand Hermann heraus, dass es in  Olten einen Modellbahnclub, den MECO, gibt. Wir verständigten uns darauf, anzufragen, ob ein Besuch möglich ist. Als Organisator dieser Reise übernahm ich die Anfrage. Und siehe da, wir wurden für den Faschingsdienstagabend ab 19.45 Uhr eingeladen. Der Clubabend des MECO ist immer am Dienstagabend, und er besteht seit mehr als 50 Jahren. 

 

Am Rosenmontag zuvor hatten wir drei der vier großen Alpentunnel der Schweiz durchfahren. Mit Abfahrt in Olten um 08.30 Uhr ging es mit Umsteigen durch den Gotthard Basistunnel  nach Locarno am Lago Maggiore im Kanton Tessin. Von dort führte die Fahrt weiter durch das Centrovalli mit einer atemberaubenden Schmalspurbahn nach Domodossola  in Italien. Zurück ging es wieder mit Umsteigen durch dem Simplontunnel und dann noch durch Lötschberg Basistunnel. Wir waren wieder pünktlich um 18.30 Uhr in Olten. 

Am Faschingsdienstag führte unsere Reise kreuz und quer, auf Normal- und Schmalspur durch den Schweizer Jura und damit viel in die französische Schweiz. In der deutschsprachigen Schweiz konnten wir  auf den Bahnhöfen Spuren des Fasching´s  sehen. Beim Abendessen in einer Pizzeria in der Nähe unseres Hotels waren wir fast die einzigen ohne Verkleidung. Zuvor hatten wir uns an der Rezeption unseres Hotels nachmals nach dem Weg zum MECO erkundigt, und  uns wurde  dort zum Glück eine andere Variante als jener mit Google Maps empfohlen. In der Nacht tut man sich etwas schwerer, zumal wir wegen der hohen Tarife in der Schweiz , auf sonst uns übliche Internet Unterstützung verzichten mussten. Nach nochmaliger Nachfrage unterwegs erreichten wir das Clublokal nach fast 30 Minuten Gehzeit verspätet. Das Clublokal des MEC Olten liegt unweit des SBB Historic Museums, in dem  ein Großteil der historischen Fahrzeuge der SBB untergebracht sind und gewartet werden. Das Lokal des MECO erinnerte mich in seiner Holzbauweise an unser altes Clublokal in der Kasernstrasse, wenn auch um einiges größer. Wir wurden herzlich begrüßt, und ich übergab als Gastgeschenk 2 Wagen des MEC Eggenfelden in Sonderbedruckung. Wir haben als kleiner Verein so etwas leider nicht. Eigentlich war im MECO für diesen Abend das Bauen an der Anlage geplant. Für uns wurde daraus Fahrabend. 

Die Anlage mit den geschätzten Maßen 4x20 m wird am Eingang durch ein großes schön gestaltetes  Dampflok Bw geprägt, in dem leider mangels schweizer Modellen viele deutsche Dampfloks zu sehen waren.  Der restliche Teil ist neben Landschaft von zwei Bahnhöfen geprägt, wobei einer davon wohl noch überbaut werden soll. Diagonal  zum Eingang befand sich die Steuerzentrale der Anlage  mit 4 großen  Bildschirmen. Neben der Normalspur war auch schmalspurige Strecke zu sehen, in der Schweiz wohl ein Muss. Gesteuert wird die Anlage mit dem Programm Win.Digipet, ein Heimspiel für Gerhard, der seine Anlage auch mit diesem Programm steuert.  Leider verging die  Zeit viel zu schnell. Ich musste nach 22 Uhr zum Aufbruch mahnen. Wir hatten noch den Heimweg zu bewältigen und am nächsten Morgen wartete um 08.30 Uhr am Bahnsteig 12 unser Zug für eine  weitere Reise.