Die erste Anlage (1983 - 1985):

Allgemeines

Diese Anlage hatte primär zwei Zwecke: die Beschaffung vereinseigener Geldmittel und unseren Verein in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Der Bau war deshalb dadurch geprägt, dass möglichst billig gebaut wurde und die Ausstattung größtenteils durch Leihgaben einzelner Clubmitglieder erfolgte. Außerdem gilt zu bedenken, dass in dieser Zeit alles noch nicht so vollkommen und präzise wie heute war.

Fakten

Maßstab: 1:87

Spurweite: H0 (Wechselstrom)

Epoche: IV (seinerzeit Gegenwart)

Bauzeit: in Stunden nicht mehr nachvollziehbar

Historie

Durch Kontakte zum damaligen Leiter der RAIKA Ried i. I., Mag. Fischer, und zur Rieder Messe konnten die ersten Orte für eine Ausstellung fixiert werden. Es fehlte nur noch die Anlage. Hier half uns unser damaliger Schriftführer Mag. Jürgen Siebeneichler, der seinerzeit umfangreiches Märklin Material, verpackt in Schachteln, liegen hatte. So wurde im Haus von Ing. Weis in der Salzburger Strasse, das sich damals im Bau befand, mit Hochdruck am Bau dieser Märklin Anlage gearbeitet. Die Anlage wurde in L-Form gebaut, wobei sich im unteren Bereich eine zweigleisige elektrifizierte Strecke – im sichtbaren Bereich mit Sommerfeldt Oberleitung – mit einem umfangreichen Schattenbahnhof befand. Von dieser Strecke zweigte eine eingleisige nicht elektrifizierte Stecke nach oben zu einem sichtbaren Bahnhof ab. Diese Strecke hatte oben einen eigenen Rundkurs mit einem Schattenbahnhof. Legendär ist heute noch die Fertigstellung der Landschaft mit einem Farbspray durch unser Mitglied Josef Huber. Die erste Ausstellung fand zu Weihnachten 1983 in den Räumlichkeiten der RAIKA Ried i. I. statt. Einem größeren Publikum wurde die Anlage dann auf der Frühjahrsmesse 1984 gezeigt, wobei die Anlage zuvor noch etwas verfeinert wurde. Nach der Weihnachtsausstellung 1985 – wieder in den Räumlichkeiten der RAIKA Ried i. I. - wurde die Anlage wieder zerlegt, da die Räume nun selbst von der Bank benötigt wurden.

 

Die Messeanlage (1985 - 2010):

Allgemeines

Nachdem der Verein im Jahr 1984 über eigene Mittel verfügte, konnte an den Bau einer eigenen Anlage gedacht werden. Ein erstes Clublokal wurde in St. Martin gefunden. Die Anlage war grundsätzlich als zerlegbare und transportierbare Anlage konzipiert, war aber auf Grund des engen finanziellen Rahmens nicht in Leichtbauweise gebaut worden. Zum 10-jährigen Vereinsjubiläum besuchte uns Herr Franz Steiner von der Modellbanhnwelt auf der Rieder Herbstmesse 1993 und verfasste einen Artikel über die Messeanlage. Wenn er auch etwas Schwierigkeiten mit unserem Vereinsnamen hatte, finden wir seinen Beitrag doch so gelungen, dass wir ihn auf der Startseite unter Zeitschriften Modellbahnwelt 5/1993 mit seinem Einverständnis zum Nachlesen aufgenommen haben.

Fakten

Maßstab: 1:87

Spurweite: H0, später auch H0m bzw. H0e und Faller Car System

Epoche: IV

Bauszeit: bis etwa 2000, Stunden nicht mehr nachvollziehbar

Historie

Nachdem das Clublokal in St. Martin für unsere Zwecke etwas adaptiert worden und die Planungen abgeschlossen waren, konnte mit dem Bau begonnen werden. Wieder wurde die L-Form gewählt, dieses Mal aber im Zweileiter Gleichstromsystem. Die Strecke war eingleisig und nicht elektrifiziert. Sie verfügte über einen größeren sichtbaren Bahnhof und zwei Schattenbahnhöfe. Besonders bei der Kabelverlegung war in dieser Zeit unser leider im Jahr 2004 viel zu früh verstorbenes Mitglied Ing. Erwin Watzl sehr aktiv. Beim Landschaftsbau wurden verschiede Möglichkeiten ausprobiert, so auch Weichfaserplatten und PU Schaum. Vom Anfang waren auf der Anlage ein paar Highlights vorhanden, so das Bergwerk mit seiner Lorenbahn, eine gebogene Steinbrücke, eine Tropfsteinhöhle und eine Staumauer, um nur einige zu nennen, die alle von unseren Mitgliedern selbst gebaut wurden. Die Anlage wurde erstmals auf der Frühjahrsmesse 1986 präsentiert. Mit der Aufgabe des Clublokals in St. Martin und der Übersiedlung in das „Dürlingerhaus“ in der Bahnhofstrasse in Ried konnte 1987 auch wieder das Projekt der Weihnachtsstellung aufgenommen werden. In diesen Jahren wurde die Anlage nur geringfügig verändert, wenn man vom Einbau des Faller Car Systems in der Stadt absieht. Wir waren zu der Zeit der erste Verein, der die fahrenden Autos auf seiner Anlage zeigte. Größere Veränderungen gab es erst wieder nach der Übersiedelung in die Hartwagner Strasse. Dort wurde das Eck in L teilweise durch das Einfügen des Gewerbegebietes mit unseren Sponsoren aufgefüllt. In diesem Bereich fuhren ebenfalls Lkws über einen Bahnübergang und wendeten in einer unsichtbaren Wendeschleife unter der rechten Bahnhofseinfahrt. Vom kleinen Bahnhof beim Bergwerk wurde ein Anschluss mit einer elektrifizierten Schmalspurbahn (Sputweite HOm) gebaut. Diese führte ins Dorf auf dem Berg. Die Anlage musste in all den Jahren jeweils zu der im Zweijahresrhythmus veranstaltete Frühjahrsmesse zerlegt, dort wieder aufgebaut und anschließend wieder zurück transportiert werden. 1992 konnte sie dann in den Sparkassen Pavillon übersiedelt werden, der teilweise frei wurde, weil die Bausparkasse der Sparkassen nicht mehr auf der Messe präsent sein wollte. Damit waren wir auch auf der Herbstmesse vertreten, was uns sehr recht war, weil die Frühjahrsmesse 1994 aufgelassen wurde. Die Mutter unseres Mitglieds Franz Liebl malte uns die passende Hintergrundkulisse an die Wand. Dies ergab eine hervorragende Tiefenwirkung der Anlage. In den folgenden Jahren wurde die Anlage nochmals vergrößert. Auf der rechten Seite wurde der enge Bogen der Bahnhofseinfahrt durch einen Anbau gestreckt. Auf ihm fand auch ein Schrotthändler seinen Platz. Der neue Teil ermöglichte auch den Bau einer Verbindung der beiden Faller Car System Kreise durch einen Tunnel zur Stadt. Somit fuhren die Autos von der Stadt ins Gewerbegebiet im Tal. Auf der linken Seite bei der Eingangstüre war noch ein kleines Stück frei. Dort wurde die Anlage bis zur Mauer vergrößert, unter anderem mit einem Zug, der in ein Schaubergwerk einfährt. Nachdem der Bahnhof beim Bergwerk in einen Haltepunkt verwandelt wurde, konnte die Schmalspurbahn auf HOe umgespurt, beim Haltepunkt ein kleiner Bahnhof für sie gebaut und die Strecke durch einen Kehrtunnel und einen weiteren Tunnel bis ins Dorf auf dem Berg verlängert werden. Außerdem wurde dort oben ein kleiner Schattenbahnhof errichtet. Der Betrieb der Schmalspurbahn war etwas aufwendig, da in beiden Bahnhöfen die Lokomotiven händisch umgesetzt werden mussten. Diese Arbeiten waren bis zur Herbstmesse 1995 abgeschlossen. Danach wurde die Anlage bis zu ihrem Abbau im Jahr 2010 kaum mehr verändert. Durch die Lage des Pavillons auf dem Messegelände konnte die Anlage nur auf der Herbstmesse alle zwei Jahre(immer wechselnd mit der Messe in Wels) gezeigt werden. Die Inbetriebnahme nach zwei Jahren Stillstand nahm immer viel Zeit in Anspruch. Auf der Herbstmesse 2009 hat dann die SAP Steuerung mit Postrelais ihren Geist aufgegeben. Wir mussten in den letzten Tagen der Messe die Anlage händisch steuern. Der geplante Umbau der Steuerung für die Herbstmesse 2011 hatten wir zum Glück noch nicht begonnen, als uns Ende 2010 die Nachricht vom notwendigen Abriss erreichte.