Nach dem im Mai nach 10 Jahren Bau- und Entwicklungszeit endlich der Abschnitt Monaco mit seinen fahrenden Rennautos eröffnet wurde, schien es mal wieder an der Zeit dem MiWuLa einen Besuch abzustatten. Aus terminlichen Gründen hat sich die Zahl der Reisenden auf zwei reduziert. Wie immer bei unseren Reisen nach Deutschland bietet sich der ICE 228 ab Passau Hbf. mit unveränderter Abfahrtszeit um 9.33 Uhr an. Wegen der knappen Übergangszeit von nur 6 Minuten im Würzburg Hbf und den schon mehrmals gemachten schlechten Erfahrungen habe ich für 1 Stunde später Würzburg verlassenden ICE 580 nochmals Platzkarten für uns besorgt.
Dann aber kam das schwere Hochwasser in Niederösterreich, das dazu führte, dass alle ICE aus Deutschland generell auf der Strecke Linz – Wien ausfielen, einzelne auch von/bis Wels fuhren und unser ICE gar auf der gesamten Strecke in Österreich ausfiel. Damit entfiel auch das Problem mit der verspäteten Übergabe aus Österreich und unser Zug war einigermaßen pünktlich unterwegs, was sich auch schon in Nürnberg Hbf zeigte, als unser Anschlusszug ICE 880 nach unserem Zug am Bahnsteig gegenüber einfuhr. Somit gab es mit dem Anschluss in Würzburg Hbf keine Probleme und Ersatzplatzkarten waren umsonst gekauft worden.
Ab Hannover ließ die Pünktlichkeit zu wünschen übrig, was dazu führte, dass wir in Hamburg Hbf 20 Minuten Verspätung einfassten. Seit dem in Hamburg Altona die Bauarbeiten für einen neuen Bahnhof angelaufen sind, enden im Hbf die ICE aus München. Im Vertrauen darauf, dass früher beim DB Ticket Kauf immer auch ein innerstädtisches Ticket enthalten war, habe ich kein Ticket bis Hamburg- Altona gekauft. Dies mussten wir nun am Automaten nachholen. Dann ging es mit der S 3 nach Hamburg Altona ins Intercity Hotel direkt am Bahnhof, wo ich bisher bei jeder Eisenbahnreise abgestiegen bin.
Da es inzwischen zu regnen begonnen hatte, hatten wir nach Spaziergang an der Elbe keine Lust. Nachdem wir im Hotel nach Nachfrage wie früher ein Gratis Ticket für den innerstädtischen Verkehr erhalten hatten und uns frisch gemacht hatten, ging es auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen. Aus früheren Besuchen hatte ich gute Erfahrungen mit dem Gasthaus Heimathafen gemacht. Also fuhren wir mit der S Bahn bis Haltestelle Landungsbrücken und stiegen dort in die U Bahn für eine Station (Baumwall) um. Das Gasthaus liegt dort unterhalb der U Bahn, die hier als Hochbahn geführt wird. Und wir hatten Glück, es gab für uns in dem sehr gut besuchten Lokal noch 2 Plätze. Die Küche hat uns nicht enttäuscht.. Den Heimweg traten wir dann in umgekehrter Richtung an.
Am nächsten Morgen ging es dann ins Miniatur Wunderland/MiWuLa) auf dem gleichen Weg mit S- und U Bahn zur Station Baumwall und von dort auf kurzem Weg in das Hafenviertel. Da wir die Reise relativ kurzfristig geplant hatten, gab es keine Eintrittskarten ohne Wartezeiten zu den von uns gewünschten Terminen. Wir besorgten uns deshalb noch zwei Karten für eine Führung hinter die Kulissen. Mit dieser Kombination ist ein jederzeitiger Eintritt ohne Wartezeit möglich.
Wir begannen unseren Rundgang in Monaco, das mit seinem spektakulären Straßenrennen erst kurz zuvor von Fürst Albert eröffnet wurde. Weiter ging es auf der Brücke über den Fleet in die neuen Teile von Südamerika. Rio de Janeiro war ja bei meinem letzten Besuch schon fertig, Patagonien dagegen noch nicht. In Zusammenarbeit mit einer argentinischen Familie wurde eine realistische Landschaft mit erstaunlich viel Zugbetrieb geschaffen. Auch die Nachbildung der stürmischen See konnte gefallen, das im Internet angekündigte Kalben des Gletschers ins Meer funktionierte aber nicht. In einem abgesperrten Raum konnte man den Blick auf eines der nächsten Projekte werfen: die Atacama Wüste.
Schließlich ging es über die Brücke zurück in den „Altbestand“. Wir begannen unsere Reise in der Provence und gelangten dann nach Italien, das mit seinem Vulkan Ausbruch auch ein Highlight hat. Dann folgre noch Venedig. Die Schweiz, die sich über 2 Stockwerke erstreckt, ließen wir vorerst aus. Da wir uns im 3. Stockwerk mir Restaurant befanden, beschlossen wir eine Pause einzulegen. Da wir anschließend bis zum Beginn der Führung hinter die Kulissen um 14.20 Uhr noch genügend Zeit war, ging es nun ein Stockwerk höher, wo sich auch die Keimzelle des Wunderlands befindet. Wir interessierten uns vorerst für den Flughafen, wo aber gerade infolge einer Störung wenig Betrieb war. Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass Österreich gerade vom Rest der Anlage abgetrennt ist. Den Grund erfuhren wir später in der Führung, Zuvor ging sich aber noch ein kurzer Abstecher nach Skandinavien aus, wo die Schiffe immer noch per Hand gesteuert werden.
Die Führung umfasst maximal 6 Personen und wird über ein Audio System abgehalten, wozu man einen eigenen Kopfhörer mitbringen n oder einen um € 1,00 mieten kann und dauert etwa 1 Stunde. Die Tour begann auch in der Provence, es folgte Italien aber immer an der Wand entlang, bis wir unter dem Massiv der Schweizer Alpen zum Sitzen kamen. Hier bekamen wir Informationen über das MiWuLa, die teilweise auch für mich noch neu waren. So sind alle Themenbereiche mit Schienen miteinander verbunden. So führt auch eine Bahnstrecke auf der Brücke über den Fleet nach Südamerika. Das heißt aber noch nicht, dass man derzeit mit einem Zug alle Strecken befahren kann. Bekanntlich wurde am Anfang das 3 Leiter Wechselstromgleis verbaut. Erst als man bei den Themen Mitteleuropa verließ, wurde auch 2 Leiter Gleichstromgleis verbaut. Dies war logisch, denn für diese Themen gab kaum Wechselstrom Modelle. In Südamerika musste sogar weitgehend auf den Selbstbau zurück gegriffen werden. Außerdem plant man langfristig das gesamte MiWuLa auf Gleichstrom umzustellen, da sich die Punktkontakte im Dauerbetrieb zunehmend abnützen, und scheinbar im Wechselstrombereich verunglückte Züge am Leitstand nicht so exakt lokalisieren lassen. Dies dürfte auch der Grund sein, warum Österreich derzeit vom Rest der „Welt“ abgeschnitten ist. Wir sahen auf der Zufahrtsstrecke heraus gerissene Gleise. Die Tour endete hinter dem Flughafen, wo der Betrieb wieder reibungslos funktionierte.
Nach einer weiteren Pause besuchten wir die restlichen Themen des MiWuLa, in dem wir feststellen konnten, dass teilweise Neubauten den Altbestand ersetzten. Nach 17.30 Uhr verabschiedeten wir uns vom MiWuLa. Im Gasthaus Heimathafen ließen wir den Tag bei einem guten Abendessen ausklingen, bevor es mit U- und S Bahn zurück ins Hotel ging.
Am nächsten Morgen fuhren wir rechtzeitig mit der S Bahn wieder über die Nordstrecke(Bahnhof Dammtor) zum Hauptbahnhof. Die Südstrecke würde über die Reeperbahn führen. Am deutschen Nationalfeiertag herrschte am Bahnhof viel Betrieb. Wir mussten die Einstiegsstelle für die 1. Klasse mal wieder ändern, da der Zug „verkehrt“ herum verkehrte. Der ICE 787 setzte sich mit 1 Minute Verspätung in Bewegung. Bis zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe verlief die Fahrt ohne Probleme. Dort fuhren wir mit Verspätung ab. Für den Bahnhof Fulda wurde ein verlängerter Aufenthalt angekündigt, da unser Zug in der 2.Klasse dermaßen überbesetzt war, dass eine Weiterfahrt so nicht möglich war. Da die DB laufend auf mein Handy Informationen über Änderungen und Verspätungen verschickt, wusste ich zu diesem Zeitpunkt, dass unser Anschlusszug in Nürnberg Hbf zirka 30 Minuten haben wird. Von dem was derweil in Fulda am Bahnsteig geschah bekamen wir in der 1. Klasse an der Zugspitze nichts mit. Nur dass immer wieder ICE‘s an uns vorbeiführen. Als sich unser Zug schließlich wieder in Bewegung setzte, war mehr als eine halbe Stunde vergangen. Als bald bekam ich auf mein Handy die Meldung der DB, dass unser Anschluss in Nürnberg Hbf nicht gesichert sei. Aus meinen früheren schlechten Erfahrungen, bei denen es immer wieder in Nürnberg Hbf zu Anschlussbrüchen gekommen war, entschlossen wir uns, in unserem Zug bis München zu fahren und von dort den Zug nach Passau zu nehmen.
Wider Erwarten stand unser Anschlusszug am gleichen Bahnsteig gegenüber. Auf uns zu warten dürfte auch dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass dies an diesem Tag der letzte Zug war, der nach Österreich fuhr. Wir fuhren nach kurzem Halt nach München, wo wir nach 16 Uhr rechtzeitig ankamen, um den Zug um 16.23 Uhr nach Passau zu erreichen. Während wir um 18.39 Uhr in Passau Hbf ankamen, konnte ich den Meldungen der DB entnehmen, dass unser Anschlusszug statt um 16.25 Uhr Passau Hbf erst um 17.52 Uhr erreichte.