Dieser Reise ging eine lange Geschichte voraus. Sie war ursprünglich für den Zeitraum 22.-24.4.2020 geplant, musste dann wegen der Covid Pandemie zuerst auf den Herbst 2020, dann auf der Frühjahr 2021 und schließlich auf den Termin 16.-18.11.2021 verschoben werden. Die Hotelzimmer waren für den 1. Termin schon gebucht und bezahlt. Das gleiche galt auch für Bahnfahrkarten. Für diese erhielten wir Gutscheine mit Gültigkeit bis 2023, und die Hotelzimmer konnten wir immer wieder umbuchen. Covid 19 bedingt war leider unser Obmann jetzt nicht mehr an Bord.
So ging die Reise nun zu zweit los. Wegen der pandemischen Lage hatte ich mich dieses Mal für eine Reise von /bis Schärding entschieden, zumal ICE 228 aus Wien auch in Schärding hält. Kurz vor Reiseantritt wurde Österreich noch zum Hochrisikoland erklärt, so dass wir kurzfristig im Internet noch die Einreiseformulare ausfüllen mussten. Sepp und ich ließen uns von dessen Frau zum Bahnhof nach Schärding fahren. Dort ging die Fahrt mit wenigen Minuten Verspätung um 9.14 Uhr los. Nach dem pünktlichen Abfahrt in Passau wurde im Zug dann die Fahrkarte, der Impfnachweis und das Einreiseformular genau kontrolliert. Wir kamen rechtzeitig in Nürnberg an, wo wir in den ICE 1224 umsteigen mussten.
Der ICE 1224 ist einer jener Züge, die an den Anzeigetafeln für Verwirrung sorgen. Er hat nämlich Wiesbaden zum Ziel, fährt zuvor aber erst mal ins Ruhrgebiet. Das lässt sich an der Anzeigetafel am Bahnsteig aber nicht so darstellen. Dazu kommt noch, dass er bis Würzburg gemeinsam mit einem ICE Richtung Frankfurt (direkt) geführt wird. Er kam pünktlich in Nürnberg an, hatte aber eine abweichende Wagenreihung, so dass wir wegen der 1. Klasse am Bahnsteig wieder umdisponieren mussten. Die Fahrt war soweit pünktlich, ging ab Würzburg bis Kassel-Wilhelmshöhe auf der Schnellfahrstrecke, danach über Altenbecken und Paderborn nach Hamm (Westfalen), wo wir nochmals umsteigen mussten, weil unser ICE wegen Bauarbeiten am Dortmunder Hauptbahnhof den Weg über Wuppertal Richtung Süden nahm. Wir mussten mit dem Regionalzug der Abellio Rail weiterfahren und kamen pünktlich um 16.44 Uhr in Dortmund Hbf an.
Den kurzen Weg zu unserem The Grey Design Hotel kannten wir von früheren Besuchen. Nach kurzer Verschnaufpause ging es in die Innenstadt, wo ich im Restaurant Alter Markt einen Tisch reserviert hatte. Während man in der Innenstadt wenig Unterschied wegen der Pandemie bemerkte, war im Restaurant zu dieser Zeit deutlich weniger los. Unsere Impfnachweise wurden aber kontrolliert.
Wegen des zu erwartenden Andrangs auf der Messe machten wir uns etwas früher auf den Weg. Nach dem Kauf einer 4-Fahrten-Fahrkarte für die U-Bahn (in Dortmund fährt die Straßenbahn zumindest innerstädtisch großteils unter Flur) fuhren wir zur Westfalenhalle. Offensichtlich waren wir zu früh dran, da der Zug gerade aus dem Depot kam und damit fast leer. In früheren Jahren musste man schauen, dass man noch einen Stehplatz in der Tran bekam. Vor dem Eingang zur Messe war ein Zelt aufgebaut, vor dem die Nachweise genau mit dem Lichtbildausweis kontrolliert wurde. Erst danach ging es in die Halle. Wir waren aber so zeitig da, dass wir fast noch 30 Minuten warten mussten, bis wir in die Halle 4 eingelassen wurden.
Schon beim Eitritt in die Halle war zu erkennen, dass die Belegung etwas ausgedünnt war. Die Gänge waren breiter und in den Hallenecken gab es teilweise leere Stellen. Wie immer durchquerten wir die Halle in Kreisen. Dieses mal waren die ausgestellten Anlagen in einem Teil, die Hersteller und Händler in einem andren Teil konzentriert. Es gab wieder viele sehenswerte Anlagen zu bestaunen, einige wenige dagegen waren es nicht. Hier fehlte es an der Landschaftsgestaltung („Einheitswiesenbrei“ und auch am Hintergrund). Von den großen Herstellern fehlten ROCO und Piko. Märklin hatte wieder den größten Stand, aber keine große Anlage dabei. Man merkte deutlich, dass nur ungefähr halb so viele Besucher da waren: Lag es daran, dass der Eröffnungstag dieses Mal am einen Mittwoch und nicht auf einen Donnerstag fiel? Das hatte auch etwas Gutes. Man fand im Cafe auf der Empore jederzeit einen Platz. Ein ähnliches Bild ergab sich auch in Halle 5, in der traditionell hauptsächlich die Händler mit Gebrauchtwaren zu finden sind, unterbrochen von ein paar schönen Anlagen.
Gegen 15.30 Uhr hatten wir genug gesehen, und es ging wieder mit der U-Bahn zurück ins Hotel. Den Abend ließen wir später mit einem Abendessen im Alten Markt ausklingen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es wieder zum Hauptbahnhof. Der ICE 1223 fuhr um 9.42 Uhr pünktlich ab. Die Rückfahrt ging über die gleiche Strecke, wie bei der Anreise. In Hamm meldete sich die DB Reiseinformation per Mail auf meinem Handy zum 1.Mal, dass sich die Abfahrtszeit unseres Anschlusses in Nürnberg Hbf um ca. 5 Minuten verspäten würde. In weiteren Mails erhöhte sich die Verspätung immer mehr, so dass unsere geplante Weiterfahrt in Passau nach Schärding nicht mehr gesichert war. Kurzzeitig verminderte sich diese wieder in den Mails. Dann stieg sie wieder auf ca. eine halbe Stunde. Nach Kassel-Wilhelmshöhe meldete sich der Schaffner mit einer Durchsage, dass unser Zug in Würzburg Hbf einen außerplanmäßigen Halt von ca. 30 Minuten einlegen werde, weil wir auf die verspätete Ankunft eines ICE warten sollten, der fahrplanmäßig in Würzburg Hbf angekuppelt werden sollte. Diese Absicht wurde später wieder verworfen, so dass wir ohne diesen ICE-Teil planmäßig um 14.04 Uhr im Nürnberger Hbf ankamen. Ich hatte inzwischen ungefähr 20 Nachrichten bezüglich der Verspätung erhalten.
Nachdem wir dort laut Fahrplan eine Übergangszeit von fast 30 Minuten hatten, wuchs diese schließlich auf fast 1 Stunde an. Damit war der Anschluss in Passau Hbf nicht mehr zu erreichen. Daraufhin bemühte ich mich über die DB Fahrplanauskunft sowie ÖBB Scotty die nächste Abfahrt in Passau nach Schärding in Erfahrung zu bringen. Beides Mal lautete die falsche Auskunft um 20.31 Uhr. Richtig wäre 17.36 Uhr gewesen. Daraufhin rief Sepp seine Gattin an, ob sie uns in Passau statt in Schärding abholen könnte. In Pandemiezeiten gar nicht so einfach zu lösen, weil es ja Einreisebeschränkungen nach Deutschland aus Österreich gab. Das klappte aber schließlich. Unser Zug, der ICE 27, kam statt um 16.25 Uhr um 17.03 in Passau Hbf an. Auf der restlichen Heimfahrt gab es keine Probleme mehr.